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Angst

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 Johannes 4 Vers 18: "Die Liebe kennt keine Angst, sondern vollkommene Liebe vertreibt die Angst, zumal Angst uns lähmt."

 

Ich war damals noch kein Schulkind, als mein Vater mich mitnahm zu dem Bauernhof am Rande unseres Wohngebietes in Hamburg, bei dem wir immer wieder Milch und Eier kauften. Mein Vater unterhielt sich mit dem Bauern im Verkaufsraum und ich ging raus und sah den armen Hund, der mit einer Kette an dem Stahlseil hoch über meinem Kopf angeleint war. Er bellte ganz fürchterlich mich an und ich dachte er würde mich gar nicht richtig verstehen. Er war voller Agressionen und in Rage und ich war mir sicher, wenn er spüren könnte wie sehr ich ihn liebe, dann würde er sich beruhigen. Ich kann mich erinnern, dass mein Vater mich blutüberströmt ins Auto setzte und an die Krankenschwester, die mir sagte, dass die Spritze jetzt nur ganz kurz weh tut. Alles andere ist in meinem Gedächtnis nie aufgetaucht.

Kinder sind voller Liebe, sie spüren noch den göttlichen Willen, der da sagt „Liebe vertreibt Angst !“

Ein ängstliches Pferd lieben bedeutet nicht, sich in Gefahr zu bringen. Es bedeutet systematisch dem Pferd deutlich zu machen, dass es sich irrt.

Dabei ist der Respekt entscheidend !

Jesus Christus gab uns mit seinem zweiten Gebot einen guten Hinweis wie das gelingen kann.

 

 

Matthäus 22 Vers 39:Das zweite ist ihm ähnlich und lautet: ‚Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.“

Wenn wir nicht nur uns lieben sondern auch den anderen, dann geht es um den wahren Respekt. Das Wort „respire“ bedeutet übersetzt: „den anderen sehen“. Wegschauen ist das Gegenteil von Respekt.

Wenn ich mich einem ängstlichen Pferd nähere, muss ich jederzeit vollen Respekt erhalten und bieten. Denn Pferde übersehen den Menschen schnell, wenn ihre Gedanken nur noch zur Flucht raten. Pferde sind von Gott geschaffene Wesen, die nicht in der Lähmung einer Angst verharren wollen. Wenn wir sie dazu zwingen sind wir in Gefahr. Dessen müssen wir uns stets bewusst sein.

 

Dem Pferd zeigen dass es sich irrt :

Das Gelingt durch zwei miteinander zeitlich verbundenen Werkzeuge Zweifel und Lernen !

1. Dem Pferd ist Try and Error als Lernprinzip eigen.

2. Pferde verstehen Zusammenhänge durch zeitlich zusammenhängende Abfolgen. Erst das dann das. Die Angst auslösenden Situationen sind meist an weitere angstbestätigende Situationen gekoppelt und verstärken den Gedanken „Flucht“ oder "Angriff" sehr. Bei jedem Pferd muss man genau darauf achten. Das Pferd zeigt durch Gestik und Blick was es als nächstes erwartet. Du findest durch eigene Bewegungen heraus was das Pferd schon kennt und was nicht. Du kennst aber meine Kindergeschichte, stell mir dein Pferd lieber erst vor und wage dich da niemals ohne meine Begleitung dran.

Wenn wir etwas tun, was das Pferd nicht als nächste Abfolge kennt und abgespeichert hat, dann wird jedes Pferd merken, dass es sich irrt und der erste erfolgreiche Schritt ist getan.

Es ist wichtig hier sofort aufzuhören und sich zu entfernen. Denn dieser kleine Zweifel am bekannten Ablauf der traumatisierten Abspeicherungen im Pferd kann ein gaaaanz goßer Zweifel werden, es braucht nur Zeit und viele Wiederholungen.

Warum beende ich den Kontakt sofort beim ersten Zweifel. Weil mein erstes Ziel das Hinterlassen eines Zweifels ist und ich mit meinem Abbruch den Angstauslöser entferne. Wenn Angst nachlässt setzt Lernen wieder ein und das muss in der Abfolge dicht hintereinander stehen um die Situtation zu verändern.

Nun ja Zweifel ist das Werk Satans, es ist ein zartes junges Pflänzchen, dass nur unbemerkt und unbelastet heranwachsen kann. Zweifel muss wachsen sonst hat er keine Stärke.

Was passiert, wenn man diese Abfolgen vor dem Zweifel verlässt. Nun man zeigt Respekt, bestätigt aber die Abfolgen ohne den Zweifel zu hinterlassen. Das ändert nichts, bringt aber jeden in Gefahr, der diesem Tier begegnet.  Hätte ich den Hund weiter bellen gelassen, dann hätte sich nichts geändert, außer dass ich jedes Mal wenn wir auf diesen Hof gefahren wären wieder unter dem Irrtum gelitten hätte und heute sicher Hundetrainerin wäre.